Die Katastrophe von Larimaar

Der Untergang der Alten Reiche

Einst war Larimaar ein Land von großem Wohlstand und unermesslichem Fortschritt. Magie und Technologie standen in perfektem Gleichgewicht. Die alten Reiche nutzten die gewaltige Energie der Säulen, gewaltige Konstrukte, die wie Knotenpunkte im Land verteilt waren. Sie dienten den Magiern als Quelle unermesslicher Macht und den Tüftlern als unerschöpflicher Energiespender für ihre Maschinen.

Doch die Gier nach dieser Kraft wuchs ins Unermessliche. Magier und Ingenieure zapften die Säulen immer stärker an, ohne zu verstehen, was sie da taten. Über Jahrzehnte hinweg blieb die Nutzung ohne erkennbare Folgen – bis zu dem Moment, als sich die ersten Risse bildeten.

Die Zeichen des Untergangs

Zuerst waren es nur kleine Anomalien: Uhren liefen rückwärts, metallene Konstruktionen zerfielen zu Staub, Menschen berichteten von seltsamen Erscheinungen. Dann kamen die ersten Beben. Zunächst schwach, kaum wahrnehmbar – doch mit jedem Tag wurden sie stärker. Plötzlich häuften sich Naturkatastrophen. Vulkane, die seit Jahrhunderten geschlafen hatten, erwachten und spien Feuer. Tsunamis verschlangen Küstenstädte. Der Himmel selbst schien zu bersten, als unerklärliche Stürme über das Land fegten.

Die Gelehrten warnten: Die Energie der Säulen war instabil geworden. Doch es war zu spät.

Der Tag des Zerfalls

Dann kam der Tag, der das Schicksal Larimaars für immer verändern sollte. Zwei der mächtigsten Säulen – eine im Herzen der Tüftler-Stadt und eine in der Hochburg der Magier – versagten gleichzeitig. Die Magier verloren die Kontrolle über ihre Schutzmechanismen, und die Energie, die sie über Jahrhunderte hinweg genutzt hatten, brach aus wie ein entfesselter Sturm.

Die Säule der Magier explodierte – eine gewaltige Detonation, die das Land unter ihr verbrannte und eine Zone des Chaos hinterließ, in der die Gesetze der Realität selbst aus den Fugen gerieten. Die Säule der Tüftler hingegen implodierte, riss einen gewaltigen Krater in das Land und sog ganze Städte in sich hinein.

Die einst blühenden Reiche stürzten ins Chaos. Städte wurden dem Erdboden gleichgemacht, ganze Königreiche verschwanden in Feuer und Asche. Nur wenige Menschen überlebten – und jene, die es taten, fanden sich in einer neuen, unwirtlichen Welt wieder.

Die Folgen der Katastrophe

Das Land war nicht mehr dasselbe. Der Süden wurde zur letzten Zuflucht der Überlebenden, während der Norden von Stürmen und gefährlichen Ruinen beherrscht wurde. Die Alten Reiche waren verschwunden – an ihrer Stelle entstanden die Neuen Reiche von Larimaar.

Doch es gab noch eine weitere, unheimliche Konsequenz: Domaetrit.
Dieses mysteriöse, schwach lilafarbene Gestein, das überall in den Ruinen gefunden wurde, enthielt die Energie der zerstörten Säulen. Es verlieh denen, die es berührten, unnatürliche Kraft – doch zugleich machte es sie süchtig, ließ sie zu wandelnden Hüllen werden, die nur noch nach Energie dürsteten.

Die Schuldfrage

Bis heute ist unklar, wer oder was die Katastrophe wirklich verursacht hat. War es die Gier der Magier? Oder die unersättliche Neugier der Tüftler? Manche glauben, dass eine noch größere Macht im Spiel war – dass die Energie der Säulen nie für Menschen gedacht war und sich selbst auslöschte, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.

So oder so – Larimaar ist nicht mehr das, was es einmal war.
Doch die Überlebenden haben sich geschworen: Sie werden die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen.

Oder doch?